Gestatten sie mir liebe Delegierte, dass ich eingangs meines Berichtes mich recht herzlich bei der Präsidentin dieses Kongresses, Frau Nina Zaitseva bedanke, nicht nur für ihre netten Einleitungs- und Begrüssungsworte, sondern auch und insbesondere für die Gastfreundschaft und insbesondere für das Flair dieser Veranstaltung das bisher, dank des Organisationskomitees hier in St. Petersburg, von allen Teilnehmer als sehr positiv empfunden wurde.
Gestatten Sie mir auch, dass dieser Bericht zusätzlich als persönliche Bilanz von meiner Amtszeit, wenn auch sehr kurz gefasst, zu verstehen ist.
Heute vor 6 Jahren, fast auf den Tag genau, begann ein Abenteuer das mich in der Form und in der Intensität selbst überrascht hat. Dabei dachte ich am Ende eines ausgefüllten und bewegten Berufslebens wo auf höchster Verwaltungsebene warm und kalt, hart und herzlich sich in unregelmässigem Takt ablösten, wäre ich wohl für alle Zeit und für alle Fälle gerüstet. Ja ich glaubte ich hätte somit das berühmte dicke Fell bekommen, ähnlich dem eines Berufspolitikers, das es mir erlauben würde, gegen alle Angriffe von innen und aussen gewappnet zu sein.
Jetzt weiss ich, dass ich zum Zeitpunkt meiner Kandidatur die Schwere der Aufgabe, mit ihren vielfältigen Herausforderungen als UNICA Präsident, doch etwas unterschätzt hatte. Zum Glück konnte ich in den Anfangsjahren auf die unbedingte und tatkräftige Unterstützung altbewährter Kräfte im Komitee zählen. Ich konnte mich auch glücklich schätzen, dass ich seit 2007 als Sonderberater erste Erfahrungen im Komitee sammeln und so auch die Räderwerke mitsamt Kräfteverhältnissen kennen lernen konnte.
Die ersten Jahre verliefen dann auch relativ reibungslos und, im
Einvernehmen mit den Verbänden, konnten einige anstehende Probleme
in Angriff genommen und zum Ende gebracht werden. Dabei wurden im
Wesentlichen die Satzungen und die Jahresbeiträge angepasst sowie
auch die Vorführzeiten der einzelnen Verbände neu festgelegt.
Ein Ziel, das ich mir auf meine Fahne geschrieben hatte, und zwar
die Beteiligung von jungen Professionellen an unseren Wettbewerben,
konnte auch noch zu dem Zeitpunkt umgesetzt werden.
Die zweite Mandatsperiode verlief etwas weniger harmonisch, auch wenn sie manche glanzvolle Höhepunkte kannte, wie die Jubiläumsausgabe unseres Festivals in Fieberbrunn im Jahre 2013.
In Rousse ins Komitee gewählt, präsentierte sich ein neuer Kollege aus Arménien als der grosse Reformator der UNICA, der alles ändern wollte und sich für Wachstum auf allen Kontinenten und für eine grundlegende Erneuerung der Strukturen unserer Organisation einsetzen wollte. Nach einer Umfrage teilten knapp 2 Verbände von 32 in etwa die radikalen Ansichten dieses Herren. Die an sich z.T. löblichen Absichten wurden leider von einer Welle von Intrigen und Boswilligkeiten begleitet, verschiedene Komiteemitglieder wurden von diesem Herren aufs Übelste verleumdet und beleidigt, ja sogar der Untreue, des Betruges, bis hin zur Urkundenfälschung, bezichtigt. Auf seine Weigerung hin sich hierfür zu entschuldigen, haben wir einstimmig beschlossen, fortan, d.h. seit Sommer 2013, ihn nicht mehr zu unseren Sitzungen einzuladen und ihm die diesbezüglichen Unterlagen nicht mehr zukommen zu lassen.
Die Kluft zwischen diesem Herrn und dem Rest des Komitees erreichte ihren Höhepunkt als er, in seiner Eigenschaft als Präsident des Armenischen Verbandes, ein Boykott fürr die UNICA 2014 beschloss und zeitgleich die Generalversammlung dazu aufrief das aktuelle Komitee abzuwählen und unverzüglich Neuwahlen abzuhalten.
Ihnen, liebe Delegierte ist es zu verdanken, dass den Plänen dieses Herrn eine deutliche Abfuhr erteilt wurde. Somit platzte auch sein Traum nächster UNICA Präsident zu werden, woraufhin er, angesichts der erwähnten Ablehnungen, und der zu erwartenden Abstimmungsniederlage, seine ursprüngliche Kandidatur zurückzog. Zu guter Letzt und, durch seinen persönlichen Beschluss, wird Armenien erneut die UNICA hier in St. Petersburg boykottieren. Sehr zum Schaden der Autoren aus diesem Lande.
Photos: Julia Obraztsova.