Es begann alles im Jahre 1963. Nach bestandenem Abitur schenkte mir
mein Vater eine Fotokamera, eine Kodak Retina II, die heute noch
einen Ehrenplatz in meiner kleinen Sammlung innehat. Viel Freude
hatte ich damals mit diesem Gerät und in der Hauptsache entstanden
Lichtbilder, wahrscheinlich wegen der Möglichkeit der
Grossbildprojektion. Ein gutes, ein frühzeitiges Omen ?
Später dann Studium, Berufseinstieg, Familiengründung, wenig Zeit fürs Hobby. Bis… an jenem Tag in Oktober 1972, als ein Freund mich dazu bewogen hatte, an einer Filmvorführung in seinen Club teilzunehmen. Ich war sofort begeistert von den laufenden Bildern. Ein anderes Clubmitglied lieh mir seine Leica Kamera um zu ergründen ob die Filmerei auch mir Spass machen könnte. Die Enttäuschung war zwar gross wegen unterbelichteten und verwackelten Aufnahmen, aber erhielt die Gewissheit, dass die Filmerei fortan einen erheblichen Teil meines Lebens bestimmen würde.
Zwei Jahre später trat ich der Vereinsführung bei. Dieser Club, dem ich nun seit 45 Jahren die Treue halte, wurde meine zweite Familie. Zusammen haben wir viele und interessante Filme gedreht, in der Hauptsache jedoch kleine lustige Spielfilme. Zu dieser Zeit durfte ich verschiedene Sparten des Filmeschaffens erproben, wie z.B. Nachvertonung, Regieassistenz, Schauspieler (2x sogar einen Polizeibeamten in Uniform), auch als Drehbuchautor betätigte ich mich. So entstanden kleine « Kunstwerke » die nebenbei auch noch unheimlich viel Spass machten. Aus eigener Produktion stammten später in der Hauptsache kleine Clips, Dokumentationen und auch Filmberichte, nebst den üblichen Reise- und Ferienfilmen.
1976, als Delegierter des Nationalen Verbandes, kam ich zum erstenmal mit der UNICA in Verbindung und zwar in Baden bei Wien. Dies wurde für mich eine regelrechte Offenbarung. Ich war entzückt als ich zum erstenmal in meinem Leben über hundert Filme aus über 30 Länder bewundern durfte. Es war auch eine Art Kulturschock, die mich faszinierte. Alsdann war mein Schicksal besiegelt. In mir wuchs der Wunsch eines Tages in diesen erlesenen Kreis einzuziehen, falls nicht als Autor, dann eben in anderer Funktion.
Irgendwann musste es ja passieren. 2006, am Ende meiner beruflichen
Laufbahn, fühlte ich mich bereit für neue Aufgaben innerhalb unserer
Organisation. Dank der Unterstützung von Max Hänsli, kam ich Ende
2006 als Sonderberater ins Komitee und dann, Anno Domini 2009,
durfte ich die Nachfolge unseres allseitig geschätzten Präsidenten
antreten. Die 6 Jahre die dann folgten, sehe ich heute noch als
Krönung für meine lange Karriere im Banne des Amateurfilms.
Man bedenke : Präsident der UNICA werden in Danzig und in St.
Petersburg abtreten. Es war wie ein langer und schöner Traum.
In Dortmund als Juror fungieren zu dürfen, erfüllt mich erneut mit
Stolz. Es ist wie ein erneutes Ehrenamt im Dienst unserer
Organisation, der ich soviel Freude und Genugtuung zu verdanken
habe.
Georges Fondeur