Ich wurde in Prilep, einer kleinen Stadt der Republik Mazedonien, geboren. Wenn ich auf mein Leben zurückblicke, ist es mir klar, dass der Film von Anfang an mein Schicksal war. Ich weiß nicht mehr genau, wann diese große Liebe zum Film begonnen hat, aber ich kann mich daran erinnern, dass ich schon mit sechs Jahren ab und zu die Grundschule geschwänzt habe. Wenn ich nicht in der Schule war, fragten die Lehrern meine Klassenkameraden, was für ein Film im Kino zu sehen war.
Als Gymnasiast habe ich meinen ersten Kurzfilm gedreht, mit der
Hilfe des lokalen Filmclubs „Prilep“. Es waren noch Zeiten, in den
wir gleihzeitig Regisseur, Kameramann und Cutter waren. Wir
entwickelten unsere „Super 8“-Rollen im kleinen Labor des Filmclubs,
schnitten und klebten den Film, wir spulten die Rolle mit der Hand
zurück, um dem Film seinen „Final Cut“ zu geben. Ich bin heute stolz
darauf, dass dieser Filmclub noch existiert, als einer von dreien,
die in Mazedonien noch aktiv sind.
Im ehemaligen Jugoslawien war es damals eine gute Zeit für
Filmclubs. Es gab zahlreiche Festivals mit vielen jungen
Teilnehmern, die den Film liebten. Im Sommer wurden Camps
veranstaltet: 10 Tage lang Workshops für Jugendliche. Es war unser
Weg, eine neue Generation der mazedonischen Filmemachern zu
begeistern.
Nach dem Gymnasium fing ich an, Elektrotechnik an der Univerität
zagreb zu studieren. Dort fand ich aber einen viel besseren Ort: die
Film-Akademie. Ich versuchte vergeblich, mich dort anzumelden.
Tatsächlich hatte der Teilungsprozess Jugoslawiens bereits begonnen.
Nach einem sehr brutalen Krieg wurde aus einem Land sechs
unabhängige Republiken. Letztendlich absolvierte ich als Filmemacher
aus der Filmschule in Skopje, Mazedonien. Ich habe immer eine
Beziehung zum nicht-professionellen Film gehalten. Selbst der Film,
den ich für meinen Abschluss gedreht habe, wurde als Amateur
gemacht. Ich war auch Regisseur, Kameramann und Cutter dieses
Filmes.
Nach der Filmschule arbeitete ich weiter in der Branche: Werbefilme, kommerzielle Projekte, ich habe beim Staatsfernsehsender oder auch für private Unternehmen gearbeitet. 2004 habe ich meinen ersten kurzen Animationsfilm produziert und kurz danach mein Unternehmen gegründet.
Im Juni 2008 wurde ich zum Vertreter der Republik Mazedonien beim Vorstand des europäischen Filmförderungsfonds EURIMAGES gewählt , sechs Monate später wurde ich als erster Vorsitzende des mazedonischen Filmförderungsfonds gewählt. Als Vorsitzender eines Gremiums, dessen Aufgabe es ist, den professionellen Film zu unterstützen, habe ich dennoch den nicht-professionellen Film nicht vergessen. Wir haben ständig Aktivitäten und Festivals für Amateure unterstützt. Manchen der wichtigsten nicht-professionellen Filmemachern wurden auch finanziell geholfen. Ich habe mein Verhältnis zum nicht-professionellen Film gepflegt. Ich war stets bei beiden nationalen Festivals anwesend und habe mit großem Interesse die Arbeit aller Filmemachergenerationen verfolgt.
Zum Ende des Jahres 2015 habe ich beide Ämter niedergelegt, und kam zurück zu meinem Unternehmen und der Filmproduktion.
2016 wurde ich Geschäftsführer des mazedonischen Festivals für Jugendliche GIFFONI, eine Sparte des italienischen Filmfestivals GIFFONI EXPERIENCE, welches das größte Filmfestival für Kinder und Jugendliche in Europa ist. Ich versuche mit dieser Veranstaltung meine Leidenschaft für Filme und für den Film zu teilen. Ich versuche mit vielen Workshops die Jugend zu motivieren: Filme machen, Animation, Szenario schreiben, Comics zeichnen, oder schauspielern. Damit können sie die ganze Palette des nicht-professionellen Films entdecken. Unser Festival ist der Jugend gewidmet: wir wollen Filme dem Publikum näher bringen, damit es sich für den Film interessiert. Vielleicht werden ein paar auch ihre Berufung und zukünftige Laufbahn finden...