Die Nachricht aus Korea vom 23. Januar 2013 dass die Jubiläumsausgabe der UNICA daselbst wegen finanziellen, organisatorischen und anderen Problemen abgesagt werden musste hat uns wie ein Blitz aus heiterem Himmel getroffen.
Damit hatten wir nie und nimmer gerechnet da wir aus den
vergangenen Jahren und Monaten wussten wie gewissenhaft unsere
koreanischen Freunde unter Herrn Chan Joo Chang zu Werke gingen um,
ähnlich wie noch 2006, die Gäste aus vielen Ländern zu einem
ereignisreichen und abwechslungsreichen Filmfestival einzuladen.
Noch im November 2012 auf unserer Herbstsitzung in Heerlen (NL) hat
Herr Chang persönlich daselbst vorgesprochen und dem Komitee den
letzten Stand der Vorbereitungen unterbreitet.
Nach diesem Schock ging es in erster Linie darum schnellstens nach
einer Ersatzlösung zu suchen. Nachdem wir die Nachricht von der
Absage verbreitet hatten haben sich dann auch spontan mehrere
Verbände bereit erklärt einen Plan B auszuarbeiten oder zumindest zu
prüfen ob sich in der kurzen Zeit noch etwas unternommen werden
könnte auf dass das 75. Gründungsjahr nicht mit einem Fiasko enden
dürfte. So haben sich Armenien und Deutschland zu Wort gemeldet.
Einige Filmfreunde und Clubs aus Ländern
wie das Vereinte Königreich, Rumänien oder die Schweiz haben ebenso
Interesse angemeldet.Vielen herzlichen Dank an Alle.
Nach einem ersten Gedankenaustausch hat dann das Exekutivkomitee
erstmals Gespräche mit dem BDFA aufgenommen da es die Meinung
vertrat dass umständehalber Kongress und Festival in der Mitte
Europas abgehalten werden sollte.
In der Tat etliche unserer treuen Teilnehmer hatten bereits
Flugtickets nach Südkorea gebucht, wiederum andere hatten sich
sowohl bei dem österreichischen Verband Vöfa wie auch beim
niederländischen Verband Nova eine Chinareise vor oder nach der
Unica gebucht und standen urplötzlich vor einem Scherbenhaufen mit
z.T. erheblichen finanziellen Verlusten. Eine Lösung im
Herzen Europas konnte alleine dazu beitragen bei den meisten
Geschädigten die Kosten für eine erneute Buchung in etwa niedrig zu
halten.
Die anfänglich gut angelaufenden Gespräche mit dem BDFA mussten
jedoch ergebnislos abgebrochen werden, dies sowohl aus
organisatorischen wie auch aus finanziellen Gründen. Daraufhin
meldete sich der VÖFA zu Wort durch den Mund seines Präsidenten und
UNICA Komiteemitgliedes Alois Urbanek der berichtete dass der
Filmclub Fieberbrunn Interesse an der Ausrichtung des 75.
UNICA Festivals bekundet hat. Von nun an musste schnell gehandelt
werden. Zu viert sind wir dann am 19. Februar nach Tirol gefahren
und nach knappen zwei Stunden intensiver Gespräche mit der
Clubleitung fiel uns dann sprichwörtlich ein Stein vom Herzen. Wir
spürten sofort an der Reaktionen der Vorstandsmitglieder wie auch an
denen der anwesenden Vertreter der Gemeinde und vom Tourismusverband
dass die UNICA daselbst willkommen sein wird und alles unternommen
werden wird auf dass wir in Fieberbrunn nicht an einer Notlösung
teilnehmen werden sondern an einem Festival wie gewohnt mit allem
Drum und Dran. Eine Mitgliederversammlung des dortigen Clubs die
zwei Tage später abgehalten wurde gab dem Vorstand dann zusätzlich
Rückendeckung.
Der Termin steht auch bereits fest. Samstag den 24. bis Samstag den
31. August 2013. Alles weitere ist der Webseite www.unica2013.com zu entnehmen. Während einer
Ortsbesichtigung konnten wir uns desweiteren von der Qualität und
der Komformität der dortigen Infrastrukturen überzeugen.
Das Komitee wird auf seiner Frühjahrssitzung in Bratislava vom
17.bis 21. April 2013 von unseren östereichischen Freunden weitere
Einzelheiten über das Programm von Fieberbrunn erfahren. Es wird
sich jedoch im wesentlichen mit dem Stand der
Vorbereitungen für die UNICA 2014 befassen die in dem Heilbad
Pieštany stattfinden wird. Nach der nunmehr bestätigten
Unterstützung durch das Kulturministerium der Slovakei werden wir
uns vor Ort vorrangig mit dem Organisationskomitee unterhalten,
sowie die örtlichen Begebenheiten in Pieštany wie Kongresszentrum
und Hotelangebot überprüfen.
Soweit die Zeit dazu reichen wird werden wir auf unserer
Früjahrssitzung in Bratislava mit anderen z.T. sehr wichtigen Fragen
beschäftigen. Es geht hier drum zu prüfen welche strukturellen und
strategischen Änderungen gegebenenfalls innerhalb der UNICA und
seiner Mitgliederverbände in näherer Zukunft vorzunehmen wären und
welche aus dieser Analyse sich ergebende Massnahmen eventuell zu
ergreifen sind um unsere Organisation mittelfristig neu aufzustellen
und ihre Existenz längerfristig zu sichern. Dieser Denkprozess wird
uns noch einige Zeit intensiv beschäftigen und im Dialog und im
Ausstausch mit allen nationalen Organisationen zu klären sein. Eine
neue Strategie festzulegen, fussend auf einem neuen Konzept, wird
einer der wesentlichen Punkte auf einer der kommenden
Delegiertenversammlungen sein. Vielleicht wird dies bereits im
kommenden Jahr in Pieštany der Fall sein.
Vorerst wollen wir uns alle zusammen freuen dass nach einer fast
auswegslosen Situation bedingt durch die Absage Koreas doch noch
eine wie es uns scheint sehr gute Lösung für unser Jubiläumsfestival
gefunden werden konnte. Unseren österreichischen Freunden sei Dank
und allen voran unserem Freund und Kollegen Alois Urbanek der sich
persönlich ganz stark für die nun erfolgte Lösung eingesetzt hat.
Nach Wien, 1938 und 1962, nach Baden bei Wien 1976, nach Graz 1987
und nach dem Zillertal 1998 wird es die sechste UNICA sein die auf
österreichischem Boden stattfinden wird.
Ja liebe Freunde wer schnell rechnet kommt zum Schluss dass zwischen
dem ersten und dem kommenden Festival in Österreich ganze 75 Jahre
liegen!!! Ist dies etwa Zufall oder doch nicht? Ein gutes Omen ist
es ohnehin.
Luxembourg, im März 2013
Georges Fondeur, Präsident